10 außergewöhnliche und skurrile Jobs im Hotel

Auf den wunderschönen Inseln von Hawaii ist es schon weit verbreitet, in anderen Teile der Erde grade im Kommen: Das Wellenreiten mit dem eigenen Vierbeiner. Das Loews Coronado Bay Resort in San Diego hat diesen Trend aufgegriffen und beschäftigt jetzt extra einen Surflehrer für Hunde. Ja, richtig gelesen. Südkalifornien ist vielen für seine Surfspots bekannt und damit die flauschigen Haustiere sich nicht alleine zuhause langweilen müssen, geht’s einfach gleich mit aufs Board. So haben Frauchen und Herrchen das Vergnügen, ihren treuen Hauswächter selbst beim Wellenreiten an ihrer Seite zu wissen. Die kommen allerdings meist gut alleine auf dem Surfbrett klar und schaffen es so möglicherweise selbst bis zum Meistertitel. Einmal jährlich findet nämlich hier auch die Hunde-Surf-Meisterschaft statt.

Wer kennt es nicht? Die Nacht war mal wieder zu lang und feucht-fröhlich, der nächste Morgen beginnt allerdings weniger amüsant. Im The Ritz-Carlton in New Orleans scheint das häufiger vorzukommen, sodass das Hotel kurzerhand angefangen hat, sogenannte Kater-Concierges zu beschäftigen. Die sorgen dafür, dass feierlustige Gäste wieder aufgepäppelt werden, damit der folgende Tag sich weniger leidvoll gestaltet. Zu diesem Service zählt unter anderem das Mixen von frischen Anti-Kater-Drinks für übernächtigte Reisende, die zur Entgiftung und Regeneration des Körpers beitragen.

Wieder andere Hotels bemühen sich darum, ihren Gästen eine möglichst ruhige, erholsame Nacht zu bereiten. Aus diesem Grund soll es auch kuschelig-warm unter der Decke sein, wofür das britische Holiday Inn Kensington Forum mit menschlichen Bett-Vorwärmern sorgt. Hierfür legen sich die Mitarbeiter mit einem Thermoanzug in die Betten der Gäste, um diese schon mal vorzuheizen. 

Das Londoner 5-Sterne-Hotel Andaz weckt derweil Kindheitserinnerungen, um für eine harmonische Nachtruhe zu sorgen: Auf Wunsch kommt ein Gute-Nacht-Geschichten-Erzähler direkt aufs Zimmer. Die Geschichte zum sanften Einschlummern dürfen sich Übernachtende ebenfalls aussuchen, egal ob Märchen, Krimi oder Science-Fiction, das Hotel hat eine große Auswahl im Repertoire.

Kein Scherz, das Sanderling Resort in North Carolina bietet einen Meerjungfrauen-Schwimmkurs an. Kleine und große Badenixen, die in Arielles „Flossenstapfen“ treten möchten, lernen hier, wie es richtig geht. Das heißt, sie werden mit einer synthetischen Meerjungfrauen-Flosse ausgestattet und bekommen die richtige Schwimmweise vermittelt. Mit diesen Grundkenntnissen ausgestattet, können sich die kleinen Flossen-Schülerinnen nicht nur wie ein Fisch im Wasser fühlen, sondern sich auch genau so bewegen. Weitere Fähigkeiten, die die professionellen Schwimmtrainer vermitteln, sind Hula-Hoop sowie Flossenpflege und das Posen für die Kamera. Besonders letzteres ist wichtig, zieht doch das Nixen-Outfit gerne neugierige Blicke auf sich.

Ein nicht weniger kurioses Amt bekleidet der Münzpolierer im Hotel Westin St. Francis in San Francisco, der gleichzeitig einen der ältesten Jobs dort innehat. Für die glänzenden Geldstücke zeichnet seit 1935 ein Münzpolierer verantwortlich, indem er jedes einzelne Geldstück gewissenhaft und sorgsam säubert. Auf die Idee dazu kam der Direktor des Hotels, als er feststellte, dass Münzen oft die weißen Handschuhe der Gäste verunreinigten. Das war Grund genug, um eine regelmäßige Säuberungsaktion ins Leben zu rufen.

„Siehst du heute aber mal wieder gut aus!“ Wer solche und ähnliche Sätze viel zu selten hört, sollte vielleicht im Kimpton RiverPlace Hotel in Portland einchecken. In dieser Nobelanlage ist Luxus sowohl designtechnisch als auch verbal angesagt: "Hotel Flatterer", frei übersetzt Komplimente-Concierges, schmeicheln der Seele mit Nettigkeiten. Bei Bestellung des Compliment Package hören Gäste von Angestellten, wie schön ihr Lächeln ist und viele weitere, lieb gemeinte Sätze, die gute Laune bringen.

Sommer, Sonne, Strand und Palmen: Das ist ein Urlaub, wie er im Buche steht! Dabei kann es im zunächst wohlig scheinenden Schatten einer Palme ziemlich gefährlich werden. Die Natur schert sich nämlich in der Regel wenig um das Wohlbefinden von Reisenden und wirft gelegentlich eine Kokosnuss oder ein paar Äste ab, die dann zu einem ernsten Sicherheitsrisiko werden. Glücklicherweise versucht das Shangri-la-Hotel in Indien seine Gäste vor derlei unschönen Erlebnissen zu bewahren, indem es Coconut Climber, also Angestellte, die sich um die Kokospalmen kümmern, losschickt. In aller Frühe, wenn die Sonne noch tief am Himmel steht, machen sie sich mit einer Machete ausgestattet auf und erklimmen die vielen hochgewachsenen Bäume rund um das Resort. Diese werden dann von bedrohlichen Früchten und losem Gestrüpp befreit.

Ihr liegt entspannt am Strand, könnt aber durch die Schlieren auf eurer Sonnenbrille weder das Meer noch eine Palme erkennen oder der Bügel ist kaputt? Für Dr. Shades, den Sonnenbrillen-Doktor aus dem hawaiianischen Four Seasons Resort, überhaupt kein Problem. Er kümmert sich täglich darum, dass die Sichtgläser der Gäste glänzen und makellos sauber sind. Darüber hinaus offenbart er sich als Allround-Sonnenbrillen-Talent und repariert beschädigte Bügel und Rahmen.

Der Arbeitsplatz des Sonnencreme-Butlers ist ebenfalls an Pool und Strand, genauer gesagt im Ritz-Carlton Miami. Dort kümmert er sich um die Bräune der Gäste und verhindert Sonnenbrand. Je nach Liegeplatz und Thermometerstand wählt er die passende Sonnenmilch aus und trägt diese auf Wunsch auch gleich auf. Doch auch wer nicht in den Genuss des Sonnencreme-Butlers kommt, sollte sich bei einem Ausflug im Sunshine State Floridas vor der strahlenden Sonne schützen, damit der Urlaub nicht aufgrund roter Haut zu einem unvergesslichen Erlebnis wird.

Bis zum bekanntlich schönsten Tag im Leben, der Hochzeit, sind einige Hürden zu bewältigen: Einladungen, Location, Torte, Musik und vieles mehr. Gut, dass es Hochzeitsplaner gibt, die bei der Organisation behilflich sind. Was ist aber mit dem Wichtigsten davor, dem Heiratsantrag? Ring, Romantik pur, Sonnenuntergang und Wein – der will zusätzlich in Szene gesetzt werden. Die Stow Mountain Lodge empfand wohl Mitleid mit Überforderten in dieser Situation und unterstützt ihre Hotelgäste mit einem Proposal-Coach. Dieser übernimmt zwar nicht die Antragstellung, hilft aber bei den Vorbereitungen und der Erschaffung des perfekten, einmaligen Moments für die Frage aller Fragen.

Den krönenden Abschluss macht ein Mann, der sich möglicherweise am Beruf des mittelalterlichen Hofnarren orientiert hat. Judge The Poet, so sein Künstlername, lässt sich als Hotel-Dichter engagieren, z. B. war er bereits im Peninsula in Hongkong oder im omanischen Grand Hyatt angestellt. Auf Anregungen und Vorgaben des Publikums improvisiert und trägt er Gedichte aus dem Stegreif vor. Dafür geht er gerne wie mexikanische Mariachis von einem Tisch zum nächsten und unterhält so Gast für Gast mit immer neuen, spontanen Versen.

Nicht unähnlich, sorgen die „Opernkellner“ für eine umso größere Überraschung. Wie ganz normale Kellner gekleidet, servieren sie zunächst ein delikates Abendmahl und bedienen mit vornehmer Eleganz. Im nächsten Moment fangen sie wie aus dem Nichts an, eine opernreife Arie zu singen, die Stück für Stück zu einem harmonischen Chorgesang anschwillt. Damit verspricht die buchbare Performance-Gruppe einen erinnerungswürdigen Abend – hoffentlich ohne, dass sich die Gäste ob der schönen Überraschung verschlucken.